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Ein Hund zieht ein

Im nachfolgenden Artikel, findet Ihr hilfreiche Anleitung und Inspiration für den Einzug eines Hundes in euerem Leben. Dabei ist der Fokus nicht auf Training und Gehorsam gerichtet, sondern auf einen wesentliche größeren und wichtigeren Bereich im Miteinander, mit unseren Hunden, nämlich auf die Beziehungsebene. Hier spielen Bedürfnisse und Fürsorge eine entscheidende Rolle und können so manches Kommando überflüssig werden lassen. Weiterhin erfährt der Hund von Anfang an, dass Ihr Verantwortung übernehmt und sein Ansprechpartner seid, dies wirkt sich absolut positiv auf die Bindung aus. Vorweg möchte ich noch anmerken, dass kein Ratgeber und auch kein Artikel, ein persönliches Coaching ersetzten kann. So detailliert ein Buch oder ein Beitrag auch sein mag, ist er doch zu pauschal, um der Diversität, von Persönlichkeiten und Situationen gerecht zu werden. So möchte ich in erster Linie eine gewisse Art und Weise im Umgang und auch ein Verständnis für das Wesen Hund vermitteln und setzte unteranderem die Bedeutung von Menschen und Hunden über die selbe Situation gegenüber.



Ein Hund zieht ein, die Bedeutung für den Menschen:


Ein langersehnter Wunsch geht in Erfüllung, endlich wird ein vierbeiniger Freund, mit seinen treuen Augen, seiner feuchten Nase und seinem wedelnden Schwanz mein Leben bereichern. Ein Hund der freudig auf einen wartet, wenn man nach Hause kommt. Ein Hund der einem am Abend auf dem Sofa Gesellschaft leistet und mit dem man draußen so manches Abenteuer erleben wird. Ein Hund, ein treuer Gefährte der einen so akzeptiert wie man ist und für jeden Spaß zu haben sein wird. Ein Hund der die doch oft so leere Wohnung mit Leben füllen wird und den doch oft so tristen Alltag mit Freude und Abwechslung. Ein Hund der Kumpel für die Kinder, vorm inneren Auge sehen wir sie bereits gemeinsam durch den Garten springen. Ein Hund der uns mehr Sicherheit geben wird, weil er Haus und Hof bewacht und uns frühzeitig vor ungebetenen Gästen warnt. Ein Hund der Trost spendet und zu mehr Bewegung animieren wird. Ein Hund der uns alleine durch seine bloße Anwesenheit glücklich machen wird.


Ein Hund zieht ein, die Bedeutung für den Hund


Ganz egal, welches Alter und ganz egal welche Herkunft, ganz egal, ob es dem Hund vorher gut oder schlecht erging. Der Einzug in ein neues Zuhause ist für einen Hund immer ein einschneidendes und verunsicherndes Ereignis. Denn im ersten Moment, fällt für Ihn alles weg, was ihm in irgendeiner Weise Halt und Sicherheit in seinem Leben gegeben hat. Das was uns Menschen Vorfreude spüren lässt, nämlich unsere Vorstellungskraft, ist etwas über das der Hund nicht verfügt. Er ist im hier und jetzt und im hier und jetzt ist für Ihn gerade alles neu. Neue Umgebung, neue Menschen, neue Gerüche und neue Geräusche. Neu bedeutet noch nicht einschätzbar, nicht einschätzbar bedeutet, er muss erst erfahren und für sich klären, wie stabil, zuverlässig und vertrauensvoll die neuen Menschen sind. Er muss erst erfahren und erkunden wo sich die für Ihn sicheren Orte in der neuen Umgebung befinden, Orte an denen er Ruhe und Rückzug finden kann. Genauso muss er erst erfahren, welche Gerüche und Geräusche für Ihn relevant und irrelevant sind. Was von seiner Gruppe geduldet und nicht geduldet wird und wie überhaupt das ganze Miteinander sich verhält.


Was ist also zu bedenken?


Ein Einzug in das neue Heim, ist für den Hund also im allerersten Moment, eine nicht so wundervolle Situation, wie sie es für uns Menschen darstellt. Was können wir also tun, um dem Hund den Einzug in sein neues Heim zu erleichtern und ihm zu helfen sich schnell zurecht zu finden? Um besser zu verstehen, was der Hund braucht, um sich rundum wohlfühlen zu können, müssen wir uns mit seinen Bedürfnissen beschäftigen. Denn genau wie bei uns Menschen, kann ein Hund sich nicht wohlfühlen, wenn seine Bedürfnisse nicht gedeckt sind. Und neben seinen physiologischen Bedürfnissen wie Durst, Hunger, Harndrang oder Schlaf, gibt es noch weitere Bedürfnisse, die dem Sozialen- und dem Sicherheitsbedürfnissen zu zuordnen sind.


Dies sind Bedürfnisse, wie zum Beispiel Ordnung, Sicherheit und Stabilität und sind den Physiologischen Bedürfnissen übergeordnet. Diese Dinge sind für uns oft so selbstverständlich geworden, dass es uns überhaupt nicht in den Sinn kommt, dass unser Hund diese in Frage stellen könnte. In unserer Erdregion sind sie sogar so selbstverständlich, dass wir uns manchmal gar nicht mehr bewusst darüber sind, dass wir diese Bedürfnisse selbst auch haben. Sehr deutlich wird es uns dann, wenn eines dieser Bedürfnisse erschüttert wird, wie durch einen Einbruch ins Haus. Das Bedürfnis nach Sicherheit ist mit einem Mal im Mangel und die nächsten Nächte kommen wir nicht mehr ausreichend, wenn überhaupt zur Ruhe. An Hand diesem Beispiel, wird auch deutlich, wieso diese Bedürfnisse, den physiologischen übergeordnet sind. Denn befinden sich die Sozialen- oder Sicherheitsbedürfnisse im Mangel, können physiologische Bedürfnisse oft gar nicht wahrgenommen werden. Ein weiteres Beispiel, Appetitlosigkeit bei Liebeskummer.


Ein weiterer Fakt, der enorm wichtig ist, ist unser Bewusstsein für unsere Verantwortung. Denn wir gestalten die Umwelt unseres Hundes, unser Hund ist zu 100% abhängig von uns und unseren Entscheidungen. Es gibt keine Situation, in die er gerät, für die wir nicht die Verantwortung tragen. Es steht immer im Kontext mit dem was wir zulassen oder was wir nicht zu lassen. Dies gilt für die Umwelt, wie auch für den Hund selbst.



Wie vermittle ich es meinem Hund?


Da wir unseren Hunden nicht wie einem Menschen die Regeln im Haus und im Miteinander verbal erklären können, können wir es dem Hund nur begreiflich machen in dem wir es Ihn erfahren lassen.


In dem wir ein respektvolles Miteinander vorleben, ein Miteinander in welchem die Grenzen der Gruppen- und/ oder Familienmitglieder gewahrt werden. Das bedeutet auch, dass ich die Grenzen meines Hundes respektieren muss. Das wenn er sich zurückzieht, ich Ihm seine Ruhe gewähre. Ich wahrnehme, wenn sein individual Raum durch Personen (Hund oder Mensch) von außen nicht gewahrt wird, ich in seinem Sinnen eine Grenze nach außen verbalisiere und auch durchsetzen kann.


In dem wir Regeln aufstellen und beibehalten, vermitteln wir nicht nur Ordnung, sondern auch Stabilität und Zuverlässigkeit. Routinen schaffen eine gewisse Vorhersehbarkeit und bringen Orientierung in den Alltag. Ein Hund der weiß, wann er an der Reihe ist und wann nicht, kommt besser zur Ruhe, denn er weiß auch wann seine Pausen sind.


Verantwortung und Führsorge, vermitteln wir in dem wir Handeln. In dem wir unsere Hunde wahrnehmen und einen Ansprechpartner für sie darstellen. In dem wir uns bewusst sind, dass wir die Entscheidungen für Sie treffen und in entscheidenden Momenten reagieren, bevor die Not des Hundes so groß ist, dass er es selbst tun muss. Spätestens in diesem Zusammenhang ist es unabdinglich sich als Hundehalter mit dem Ausdrucksverhalten des Hundes auseinander zusetzten, um Situationen richtig einschätzen zu können.


Freiraum und Freiheiten, sind immer an Verantwortung geknüpft. Und zwar im minimalsten an die Verantwortung für sich selbst. In solche Freiheiten müssen wir hineinwachsen. Das gilt auch für unsere Hunde. Zu viel Freiraum stellt für viele Hunde einen Stressfaktor dar, denn sie sind damit überfordert sich selbst, in die menschliche Welt einzuordnen. Eine Leine kann auch im Haus und gerade in der ersten Zeit eine große Unterstützung sein. Auch den Freilauf auf Spaziergängen, sollte man sich verantwortungsvoll und geduldig erarbeiten. Und für sich selbst ein sinnvolles und positives Verhältnis zur Leine entwickeln.


Und letztlich und fast das wichtigste, ist dass wir auf unser Bauchgefühl hören. Das egal was andere sagen, tun und machen, man schaut, was braucht es für uns? Mein Wunsch ist es, das jeder seinen individuellen Weg findet. Das die Beziehung zu unseren Hunden im Vordergrund steht und nicht die Perfektion in der irgendwelche Kommandos ausgeführt werden müssen. Unsere Hunde sind Lebewesen hochsozial, genau wie wir und in unseren Bedürfnissen unterscheiden wir uns nicht großartig. Und wenn Ihr das Bedürfnis nach Unterstützung habt, dann solltet Ihr einen Trainer zu Rate ziehen, bei dem Ihr euch ebenfalls gut aufgehoben fühlt. Denn nur ein Hund der selber glücklich ist, kann auch euer Leben mit Glück füllen.


Was sind eure Erfahrungen? Wie waren die ersten Tage mit dem neuen vierbeinigen Familienmitglied?

Was hat gut geklappt, wo wart ihr unsicher, was ist vielleicht auch schief gelaufen?



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